Sextortion: Kühlen Kopf bewahren bei Erpressungen

Sextortion - Titelbild

Erpressungen im digitalen Raum haben Hochkonjunktur. Mit massenhaften Sextortion-Kampagnen geraten zunehmend auch Privatanwender in das Visier der Kriminellen. Wir erklären die Angriffsmasche und zeigen dir, wie du dich davor schützen kannst.

„Überweise uns 1.000 Euro oder wir veröffentlichen Nacktbilder und -videos von dir“ – Diese Form der Erpressung ist im Internet mittlerweile so geläufig, dass es dafür einen eigenen Begriff gibt: Sextortion. Er ist zusammengesetzt aus den Wörtern „Sex“ und „Extortion“, englisch für Erpressung.

Sextortion gehört neben Identitätsdiebstahl und dem Betrug durch gefälschte Online-Shops zu den drei häufigsten Bedrohungen für Verbraucher. Laut des Lageberichts zur IT-Sicherheit des deutschen Bundesministeriums für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) waren 76 Prozent aller erpresserischen E-Mails zwischen dem 1. Juni 2021 und dem 31. Mai 2022 Sextortion-Mails.

Verschiedene Formen der Nacktbild-Erpressung

Die Erpressungsversuche lassen sich in zwei Kategorien einordnen:

  1. Sextortion nach Kontaktaufnahme
    Hierbei lernen die Betrüger ihre Opfer in sozialen Medien oder Foren kennen und bringen sie dazu, sich vor der Webcam auszuziehen. Sie fertigen heimlich eine Aufnahme an und erpressen die Opfer anschließend mit der Drohung, die Aufnahme zu veröffentlichen.
  2. Sextortion nach Datenleak
    Auf Basis geleakter Daten und Passwörter, die die Täter im Darknet gekauft haben, erstellen sie Spam-Kampagnen. In der Regel verfügen die Täter in diesem Fall nicht über kompromittierendes Material. Sie behaupten lediglich, dass sie welches besitzen und es veröffentlichen, falls nicht ein Betrag in einer Kryptowährung bezahlt wird. Zusätzlichen Druck bauen sie durch die Behauptung auf, ihre Opfer rund um die Uhr zu bewachen.

Die zweite Kategorie tritt in Hinblick auf die Fälle häufiger auf als die erste, da keine direkte Interaktion mit den Opfern nötig ist.

Vier Schutzmaßnahmen vor Sextortion

Es gibt in der IT-Security keine 100-prozentige Sicherheit. Mit folgenden Maßnahmen lassen sich jedoch rund 90 Prozent der häufigsten Standardangriffe effektiv abwehren.

Aktuellen Spam-Filter nutzen

Sextortion-Mails sind eine mittlerweile sehr prominent vertretene Spam-Kategorie. Mit einem aktuellen Spam-Filter lässt sich ein Großteil der Mails automatisch abfangen.

Freundschaftsanfragen von Unbekannten ablehnen

Bewahre gegenüber Fremden im Internet ein gesundes Misstrauen. Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt keine Freundschaftsanfragen von Unbekannten an. Vor allem einem Videochat solltest du nicht zustimmen.

Kamera abkleben

Es gibt Malware, mit welcher die Webcam ohne Einwilligung des Nutzers aktiviert werden kann. Generell ist es sicherer, die Kamera abzukleben und nur bewusst zu öffnen – zum Beispiel bei bewusst geführten Videokonferenzen.

Nicht auf Erpressung eingehen

Du solltest auf keinen Fall Geld überweisen und auch nicht auf Links einer Erpressungsmail klicken. Auch nach einer Zahlung hört die Erpressung nicht auf. Was du im Ernstfall tun solltest: Anzeige bei der Polizei erstatten, den Kontakt zu der Person sofort abbrechen sowie Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshot speichern.


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