Netzwerk, Switches & WLAN – IT-Infrastruktur Teil 3
Der Server ist der wichtigste Bestandteil eines IT-Netzwerks? Von wegen! Ohne das passende Netzwerk im Hintergrund ist selbst der leistungsfähigste Server wertlos. Das „Kabel in der Wand“ ist einer der wichtigsten und langlebigsten Bestandteile eines IT-Netzwerks – und sollte daher auch mit Bedacht geplant und gewählt werden.
Strukturierte Netzwerkverkabelung
Immerhin bildet die so genannte strukturierte Netzwerkverkabelung die Grundlage eines jeden leistungsfähigen Netzwerks zur Übertragung von Daten und/oder Sprache. Neben den aktiven Komponenten, also den Servern oder Computern, sind die Eigenschaften der verschiedenen Kabeltypen und die Struktur der Verkabelung mitentscheidend für die Performance eines Netzwerks.
Hinzu kommt die Tatsache, dass die aktiven Komponenten (also die Hardware) um einiges regelmäßiger ausgetauscht werden, als die Kabel. Ein Computer ist schnell gewechselt, die (nachträgliche) Installation von Kabeln bedeutet aber einen erheblichen logistischen und somit auch finanziellen Aufwand (Wand aufstemmen, Betriebsunterbrechungen & Co.).
Die Wichtigkeit einer sauberen IT-Verkabelung wird nämlich leider oft unterschätzt: Schwachstellen im Unternehmensnetzwerk und Probleme mit der Zuverlässigkeit der Verkabelung verhindern leider oft, dass die Daten effizient übertragen werden. Und damit wird die Produktivität des gesamten Unternehmens beeinträchtigt.
Planung ist alles
Eine IT-Verkabelung richtet sich nicht nur nach dem Bedarf, sondern ist gleichzeitig auch vom Standort bzw. dem Gebäude abhängig – und somit immer einzigartig. Schon allein deswegen MUSS die konkrete Planung bzw. die spätere Implementierung professionell und sorgfältig durchgeführt werden. Spätere Eingriffe in das System, etwa wegen Erweiterungen oder Umgestaltungen, sind nur unter erheblichem finanziellem Aufwand möglich. Ein wenig abfedern lassen sich diese Kosten übrigens nur dann, wenn bereits in der Grundausstattung Raum für eventuelle Änderungen eingeplant wird – etwa mit Leerverrohrungen oder – zuerst vermeintlich unnötigen – Blindkabeln. Will man bereits bei der Errichtung Geld sparen, kann sich das später sehr teuer rächen. Besonders Unternehmen, die eine hohe Mitarbeiterfluktuation haben oder sich im Wachstum befinden, können ein Lied davon singen.
Ziel der Netzwerkplanung soll es sein, nicht nur ein problemlos arbeitendes Netzwerk auf die Beine zu stellen, sondern dieses auch möglichst wart- und skalierbar zu gestalten – Stichwort Zukunftssicherheit. Ohne professionelles Knowhow, auch was die Erfahrungswerte in Sachen spätere Erweiterungen betrifft, wird das nur in den seltensten Fällen funktionieren.
Wie funktioniert ein Netzwerk?
Nomen est omen: plakativ kann man sich ein IT-Netzwerk wie ein Netz vorstellen. Es gibt zahlreiche Verbindungen und Knotenpunkte die gesamt gesehen ein intaktes Netz bilden. Und völlig egal wie viele Knotenpunkte dazwischenliegen, irgendwie sind alle Geräte – direkt oder indirekt – miteinander verbunden. Die Knotenpunkte können dabei entweder einzelne Computer (Clients), Switches oder Server sein. Sie alle sind elementarer Bestandteil moderner Unternehmensnetzwerke. Hinzu kommen weitere externe Geräte wie Drucker, Scanner oder Faxgeräte. Auch sie werden in das firmeninterne Netzwerk integriert und können so von allen Mitarbeitern optimal genutzt werden – schließlich braucht nicht jeder Computer auch einen eigenen Drucker. Mittels einer optimal konzipierten Netzwerktechnik können nahezu alle Computer mit jedem Gerät verbunden sein und dieses ansteuern und nutzen.
Switches – die großen Unbekannten
Ach ja, obwohl man bei einem IT-Netzwerk immer wieder mit dem Begriff „Switch“ konfrontiert wird, wissen eigentlich nur die wenigsten, was es damit wirklich auf sich hat – zudem sind sie meist auch nur ein kleines, unscheinbares Kästchen im Verteilerkasten. Im Grunde ist ein Switch ein Kopplungselement, das mehrere Hosts in einem Netzwerk miteinander verbindet. In einem Ethernet-Netzwerk dient ein Switch als Verteiler für die Datenpakete. Sind ihm die Ports der angeschlossen Geräte (Clients) bekannt, kann es in direkter Verbindung zwischen diesen Geräten schalten. Kennt er die Geräte nicht, schickt er die Datenpakete einfach an alle Clients und wartet dann ab. Wenn die Antwortpakete von den Empfängern zurückkommen, dann merkt sich der Switch die MAC-Adressen (Geräteadressen) der Datenpakete und den dazugehörigen Port und sendet die Datenpakete dann nur noch an das entsprechende Gerät. Ein Switch ist im Prinzip also nichts anderes, als ein intelligenter Postbote der Datenpakete empfängt und dann zielgerichtet zustellt.
Diese Intelligenz ist übrigens auch der große Unterschied zu einem Hub. Sind zum Beispiel drei Computer per LAN-Kabel an einen Hub angeschlossen, können sie untereinander Daten austauschen. Sendet ein Computer Daten aus, so werden sie vom Hub an alle anderen angeschlossenen Computer verteilt. Dahingegen kann ein Switch die einzelnen Computer identifizieren und somit die Daten bei Bedarf nur an bestimmte Computer senden. Zudem kann ein Switch gleichzeitig Daten senden und empfangen, was ihn wesentlich schneller macht. Switches gibt es in den unterschiedlichsten Bauformen und Ausbaustufen. Generell gilt, je größer und besser ein Switch ausgestattet ist, desto teurer ist er. Ein einfacher Switch hat 4 oder 5 Ports – es gibt aber auch Ausbaustufen mit 8, 16, 24 und 32 Ports. Noch mehr Ports können Stackable-Switches, die über separate Kabel miteinander verbunden werden und sich übereinander stapeln lassen.
Wichtig: Gäste-WLAN einrichten!
Um nochmals auf die Etagenverkabelung zurückzukommen. Diese wird auch oft dazu genutzt, um die WLAN-Ankopplung zu realisieren – in immer mehr Unternehmen wird die berühmte „letzte Meile“ nämlich schon kabellos realisiert. Vor allem dann, wenn Mitarbeiter hauptsächlich mit Notebooks oder Tablets arbeiten. Dabei gilt es zu beachten, dass ein WLAN zwar eine deutlich flexiblere Variante ist, aber nicht jedes WLAN-Netzwerk auch für jede Datenmenge geeignet ist. Müssen große Datenmengen verschoben werden, ist der kabelgebundene Anschluss in jedem Fall vorzuziehen. Als Faustregel gilt hier: mit einem WLAN-Access Point nach 802.11ac sind Übertragungsraten bis zu 1,3 Gbit möglich.
In immer mehr Unternehmen gehört es inzwischen auch zum guten Ton, seinen Gästen und Geschäftspartnern jederzeit kabellosen Zugangs ins Internet zu gewähren. In jedem Fall sollte man – trotz aller Gastfreundschaft – darauf achten, dass man hierzu ein eigenes Gäste-WLAN einrichtet. Das lässt sich schnell und ohne großen Aufwand bewerkstelligen und ist in Sachen Datensicherheit unbedingt empfehlenswert. Ein Gast-Netzwerk ist im Grunde genommen nichts anderes als ein separater Zugangspunkt auf dem Router. Alle Mitarbeitergeräte sind via WLAN mit dem Firmennetzwerk verbunden – Datenzugriff inklusive. Das Gastnetzwerk hingegen ist ein isolierter Punkt, der zwar Zugriff auf das Internet, aber nicht auf Ihr Firmennetzwerk bietet. Wie der Name schon sagt, ist das Gast-WLAN ist ein spezielles, abgeschottetes Netzwerk nur für Gäste.
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